Domaine Blondel
Chemin du Vignny 12
1096 Cully
(Waadt) SCHWEIZ
Tel./Fax: 0041 21 799 31 92
E-Mail: info@domaine-blondel.ch
Internet: www.domaine-blondel.ch
Besitzer: Familie Jean-Luc Blondel-Duboux seit 1988
Geründet: um 1920
Rebenfläche: total: 7,5 ha
Pflanzendichte: ca. 7‘000 Rebstöcke pro ha
Rebenfläche rot: 1 ha
Rebenbestand rot: Merlot, Gamaret, Garanoir, Pinot Noir und Diolinoir
Rebenfläche weiss: 6,5 ha
Rebenbestand: Chasselas
Anbau: alle Reben stehen auf Terrassen von 20% bis 60% Gefälle
Alter der Reben: werden nach maximal 30 Jahren,
immer bis zu einer ½ ha neu angepflanzt
Ernte: alles von Hand
Rotweine
La Dôle d’Epesses AOC
Traubensorten: Gamay und Pinot Noir
Gärung und Ausbau: im INOX Stahltank
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Le Lyrique, Saint Saphorin AOC
Traubensorten: Pinot Noir und Gamay
Gärung und Ausbau: im INOX Stahltank
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Jam Session, Lavaux AOC
Traubensatz variiert: Merlot, Garanoir, Diolinoir und Gamaret
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Le Virtuose, Epesses AOC
Traubensorte: Gamay und Pinot Noir
Ausbau: 2 Jahre in gebrauchten Barriques
Lagerung: vor dem Verkauf bis zu 3 Jahre in der Flasche
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Rosé
La Ronde, Epesses AOC
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Weissweine
Champ Noé, Villette AOC
Rebenfläche: 1,3 ha
Traubensorte: Chasselas
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La Perle, Epesses AOC
Rebenfläche: 3,3 ha
Traubensorte: Chasselas
Ausbau: im INOX Tank
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L’Arpège, Calamin AOC
Rebenfläche: 0,4 ha
Traubensorte: Chasselas
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Côtes des Abbayes, Dézaley AOC
Rebenfläche: 1,5 ha
Gefälle: bis 60%
Traubensorte: Chasselas
Jahresproduktion: ca. 1‘000 Flaschen (2009)
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Pré-Lyre, Saint-Saphorin AOC
Rebenfläche: 0,5 ha
Traubensorte: Chasselas
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Saint-Saphorin, Lavaux AOC, Fûte de Chêne
Traubensorte: Chasselas
Das einem das Glück im Leben, auch zwischendurch mal reihenweise verfolgen kann, zeigt diese kleine Geschichte. Vor dem Jahr 2000, trank ich so gut wie keine Waadtländer Weissweine, ja es war mir sogar fast unverständlich, dass es Leute gab, die diese Weine mochten. Die bekannten Namen der Waadtländer Szene, waren damals wie heute Louis Bovard, voraus mit seinem Dèzaley und Henri Badoux mit seinem Eidechsen Aigle, den man wohl nur noch wegen seinem schönen Etikett kaufte. Dann bekam man von den Vertretern von Badoux auch jedes Jahr zu hören, der Aigle sei schon wieder ausverkauft. Genug von dem allem, gingen wir wohl an schönster Stelle in der Schweiz auf Weissweinsuche. Unsere Tour begann in Rolle, und auf dem Weg nach Féchy, fragten wir einfach jemand an der Strasse, wo bekommt man den besten Féchy. Die Antwort kam schnell, beim Bürgermeister Jaques Pelichet. Also gingen wir den Hang hinauf zum Bürgermeister, der nicht ganz einfach zu finden war, weil der auf Beschriftungen an seinem Haus keinen Wert legte. Kurz gesagt, ein Staunen überkam mich, den schon beim ersten Schluck stand fest, das ist besser als viele andere Gewächse vom schönen See. Wieder Hoffnung geschöpft gingen wir weiter in Richtung Saint-Saphorin, um dort wieder auf gleiche Art und Weise einen Saint-Saphorin zu entdecken. Der Typ kam diesmal von einem Handwerker, der gerade am Fensterschleifen war und er meinte, Pierre-Luc Leyvraz sei vermutlich das, was wir suchten. Angekommen bei diesem, ist eingetroffen was der Name eigentlich schon verspricht, der Saint-Saphorin war noch um einiges besser. Leider hatte aber auch Leyvraz schon zu dieser Zeit nur noch kleine Mengen abzugeben, so dass wir uns nach weiteren Lieferanten umsehen mussten. Mit Vincent Chappuis, der auch Bürgermeister war, kam der Dézalay hinzu. Den Leyvraz fragten wir dann noch nach einem guten Epesses Produzenten, der meinte, sein Kollege Jean-Luc Blondel sei der Beste. Auch dieser Weg hat sich bis heute nur in die Richtung nach oben gelohnt. Mit dem Jahrgang 2002, wurde dann unser Spürsinn auch noch von VINUM, mit dem Chasselas Cup bestätigt. 1. Platz im Chasselas Cup wurde Pierre-Luc Leyvraz mit dem Saint-Saphorin Les Blassinges, 2. Platz ein Walliser, 3. Platz Jean-Luc Blondel, mit dem Villette Champ-Noé und 4. Platz der Dézaley von Vincent Chappuis. Also hatten wir somit von den ersten 4 Chasselas Cup Siegern drei im Sortiment. Es werden heute immer noch weit über hundert Muster zu diesen Premierrungen eingesendet. Wir fragten dann natürlich Jean-Luc Blondel, warum er nicht seinen volleren Epesses in das Rennen schickte und er uns darauf antwortete: “Leyvraz hat mit seinem Saint-Saphorin schon mehrmals Lorbeeren abgeholt und der Champ-Noé hätte in etwa die gleiche Bodenbeschaffenheit wie der Les Blassinges, das hätte ihn zu dieser Strategie bewogen. Es sei halt diese gewisse Säure, die der Boden dem Wein bringe und ihm dadurch seine frische, fruchtige und tiefe Art mitgebe. Heute muss ich sagen, dass Jean-Luc Blondel, sozusagen alle Bedürfnisse und vor allem auch bei den immer besser werdenden Rotweinsorten abdecken kann. Dem Leyvraz haben wir inzwischen seine kleinen Mengen gelassen, auch weil die Differenz vom Preis zum Villette von Blondel zu gross ist. Der Dézaley von Chappuis hingegen, ist und bleibt immer noch etwas besonderes, er glänzt mit mehr Fett und Gewicht, das ihm aber schlussendlich auch den Platz hinter Blondel, trotz viel höherem Preis einbrachte. Zudem hat keiner der anderen dreien einen so grossen Balkon, auf dem Sie bei einem Besuch die Aussicht mit einem Glas Epesses in der Hand, auf den See und die Weinberge doppelt geniessen können.
2013 | La Perle, Epesses. Eher flaches, punktuelles, mineralisches und fruchtiges Bouquet. Im Gaumen vollmundig, leicht, frisch und angenehm. Der schwache Jahrgang, ist in diesem Wein aber klar zu erkennen, der Nachhall wesentlich kürzer als gewohnt und der Abgang bleibt ganz aus. Die Ernte war klein und aufwendig, der Wein ist trotzdem sauber gemacht, auch wenn er in diesem Jahr nicht das gewohnte Volumen aufweist. Am 20-02-2015 14/20 aus dem Veritas/Chardonnay/Riedel-Glas. |
2013 | Côtes des Abbayes, Dézaley Grand Cru. Helles, klares gelb. Tiefes, von Frucht gezeichnetes Bouquet mit feiner Süsse und fast butterig–blumige Noten. Im Gaumen ausgeglichen, vollmundig, sehr fein, frisch, weich und elegant. Auch im Gaumen dominiert dieser Dézaley mit Frucht und Frische, bringt einen guten Nachhall und endet in einem sanften Abgang. Der Dézaley ist in diesem Jahrgang bei Blondel klar der Gewinner und verweist den sonst so dauerhaft guten Epesses La Perle, auf die hinteren Plätze. Am 06-03-2015 16/20 aus dem Veritas/Chardonnay/Riedel-Glas. Trinken bis 2020. |
2009 | Saint-Saphorin, fûte de Chêne. Helles, ganz klares, glänzendes gelb. Wirkt immer noch frisch und weich, ist sehr angenehm im Bouquet, das Noten von Ananas, Apfel und Vanille bringt. Im Gaumen noch besser, zwar domminieren da die Vanille-Noten, doch bringt er eine erfrischend fruchtige, gute Säure mit. Zum Schluss zeigen sich ein langer Abgang und ein minutenlanger Nachhall. Ein Saint-Saphorin der Extraklasse. Am 28-01-2017 17/20 aus dem kleinen Grand Cru Weisswein-Glas von Schott. |
2009 | La Perle, Epesses. Klares, nicht ganz helles gelb. Ein volles, üppiges Bouquet das sich schwer und mit Tiefe entfaltet. Es verströmt trotz Gewicht auch Frische und von Süsse gezeichneter Frucht, dass an Stachelbeeren und Pfirsiche erinnert. Der Wein wurde nur im INOX Tank ausgebaut und trotzdem sind Holz-und Lack-Noten darin zu finden. Er lädt die Nase zum Schnüffeln ein, und die wird durch das ständige Wechseln neuer Düfte gefordert. Im Gaumen ist der 2009 ein vollmundiger, fetter Epesses, mit ins süsslich gehenden Aromen. Er bringt mit seinen dezenten Säuren und Bitter-Noten immer noch genügend Frische und Biss mit. Der Nachhall ist sehr lang der Abgang fehlt. Trinken Sie diesen Wein auf keinen Fall aus dem Eiskübel. Eher vom Eisschrank, dann aber noch zwei bis drei Minuten im Glas stehen lassen, um seine voll Entfaltung ganz auskosten zu können. Auch dieser Weisswein hält mühelos 10 Jahre, natürlich verliert er dabei an Biss, wird dadurch aber feiner und erhält ungeahnte neue, edle Aromen. Am 30-01-2011 16/20 aus dem Viña/404/Schott-Glas. |
2008 | Jam Session. Helles Bordeauxrot. Ein sehr feines, fast könnte man sagen ein edles Bouquet mit Himbeeren und Johannisbeeren-Noten, unterlegt von feinen Rauch Noten. Er zeigt Tiefe und verrät schon im Bouquet, dass man ihn noch etwas Lagern sollte. Im Gaumen immer noch leicht grün aber auch mit viel Frucht und Holz Aromen ausgestattet. Sehr sauber gemacht, mit gutem Nachhall, aber ohne Abgang. Zum Essen mit Nüssen, Wurst, Brot, Käse und Früchten passt das jetzt schon, zum einem Braten würde ich ihn noch sicher bis 2015 liegen lassen. Am 31-10-2011 +15/20 aus dem Sommelier/Chianti/Riedel-Glas. |
2008 | Le Virituose, Epesses, Elevé en fût de chêne. Sehr dunkles Kirschrot. Das Bouquet offen, tief, mit leichten Noten von flüchtiger Säure. Die Holz-Aromen stehen angenehm und ausgeglichen zur Frucht. Im Gaumen durch den Verschnitt mit dem Gamay, wohl immer noch der typische Schweizer Rotwein jedoch hat dieser Kraft, bringt einen dezenten Abgang und hält im Nachhall sicher 1 bis 2 Minuten. Sein Körper ist geschmeidig, weich, bringt aber noch durch seine Holzröstaromen noch einige Kanten und Ecken mit. Zum in der Schweiz verbreiteten „Plätli“ würde ich ihn nicht nehmen, aber zur Bratwurst mit Rösti passt dieser dann schon. Am 29-01-2016 16,5/20 aus dem Veritas/alt Burgunder/Riedel-Glas. |
2008 | Le Ténor, Dézaley Grand Cru. Dunkles, klares Mahagonirot. Frisches, feines, tiefes, von Holz und Würz Aromen dominierendes Bouquet. Im Gaumen etwas streng, mit geballter Aromatik, Barrique und Frucht fühlen sich an, als wären sie im Gleichgewicht, doch wirkt die Frucht noch grün und der Wein etwas bitter. Im Nachhall stecken dann eher bitter-süsse Konfitüren Aromen. Zum Essen ist er jetzt gut, zum Geniessen würde ich ihn noch 2-5 Jahre weglegen. Am 21-07-2014 14,5/20 aus dem Sommelier/Chianti/Riedel-Glas. |