Broger Weinbau
Schnellberg 1
8570 Weinfelden
(Thurgau) SCHWEIZ
Tel.: 0041 79 756 79 07
E-Mail: kontakt@broger-weinbau.ch
Internet: www.broger-weinbau.ch
Besitzer: Familie Michael Broger
Gegründet: 2002
Erster produzierter Wein: 2003
Rebenfläche: 2,5 ha (davon ein Teil gepachtet)
Bewirtschaftung: im Rebberg ohne Herbizide
Rotweine
Blauburgunder Weinfelden, Thurgau AOC
Ausbau: im 800 Liter Eichenfass
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Blauburgunder Ottoberg, Thurgau AOC
Ausbau: 10 Monate in 500 Liter Fässern und Barriques
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Blauburgunder Schnellberg, Thurgau AOC
Alter der Reben: 33 Jahre (Angabe 2014 Internet)
Ausbau: 10 Monate in zweimal gebrauchten Barriques
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Blauburgunder Ottenberg, Thurgau AOC, alte Reben
Alter der Reben: 43 Jahre (Angabe Internet 2014)
Ausbau: 15 Monate in zum grössten Teil neuen Barriques
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Rosé
Weissherbst, Thurgau AOC
Traubensorte: Blauburgunder (vom vor Ablaufsaft)
Ausbau: in zuvor gebrauchten Weisswein Barriques, ohne Säureabbau
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Weisswein
Müller-Thurgau, Thurgau AOC
Traubensorte: Riesling x Silvaner (heute genannt Rivaner)
Ausbau: ohne biologischen Säureabbau
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Spirituosen
Weintresterbrand 42 Vol% Alc.
Traubensorte: Pinot Noir (Tresterbrand in FR=Marc in IT=Grappa)
Ausbau: Reifung unter dem Dach in 25 Liter Glasflaschen
Besonderes: ohne Zugabe von Zucker
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Alter Weintresterbrand 40 Vol% Alc.
Traubensorte: Pinot Noir, Destillat aus Trester und Weinhefe
Ausbau: mehrere Jahre in französischen und amerikanischen Eichenfässern
Besonderes: ohne Zugabe von Zucker
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Müller-Thurgau Weintresterbrand 40 Vol% Alc.
Verarbeitung: wird sofort nach der Gärung gebrannt
Besonderes: ohne Zugabe von Zucker
Wie man sich in einem Weingut vom Äusserlichen her täuschen kann, dafür steht mit bestem Beispiel der Broger Weinbau. Am 19-08-2014 durfte ich den viel beschäftigten Michael Broger besuchen. Obwohl er mir bereits von der Strasse aus zuwinkte „hier bin ich“, glaubte ich doch am falschen Ort zu sein. Das Gebäude, das früher ein Bauernhof war und ehrlich gesagt immer noch so aussieht, lässt halt einfach das Gefühl aufkommen, wo bin ich den da gelandet. Gerade vom Schloss Bachtobel den Hang hinunter gefahren, das so etwas wie eine Vorstellung von einem Weingut repräsentiert, hob das ungute Gefühl noch weiter an. Also gross und viel Platz für den Wein hat es dann auch innen nicht, aber für 2,5 ha oder später vielleicht auch mal etwas mehr, reicht es längstens. Was dieser Michael Broger dann aber aus seinen Trauben macht, ist für diese Region dann schon sehr beachtlich. Wenn andere mit schönen Gebäuden und Kellereinrichtungen punkten, so tut das der Herr Broger halt mehr mit seinen Weinen. Bei anderen hört man auch, wir pumpen keinen Wein um oder nur schonend, aber Pumpen stehen trotzdem im Keller herum. Bei Michael Broger geht das anders. Muss er UMFÜLLEN, so hebt er das eine Fass mit einem Lift an und verbindet dann beide mit einem Schlauch und fertig ist das Umfüllen. Geht vermutlich etwas länger aber eben schonender. Dass die Verbundenheit zu den Reben ganz stark besteht, zeigt einem auch der Blick aus der Küche in die Reben. Viel näher kann man ihnen gar nicht sein. Diese Naturverbundenheit ist es dann auch, die man wieder in seinen Weinen zu spüren bekommt.
2018 | Blauburgunder alte Rebe, Ottenberg, Thurgau AOC. 14 Vol% Alc. 100% Pinot Noir. Tief dunkles, mattes Kirschrot. Das Bouquet, es zeigt Frucht die so etwa an ein Zwetschgenkompott erinnert. Auch die Holzaromen vom Barrique kommen passend dazu, er wirkt aber im Moment anders als in vergangenen Jahren dezent alkoholisch. Der Nachhall ist gut, bringt dort aber mehr die Holzaromen hervor und im Abgang, zeigt er etwas von seinem grossen Potenzial. In diesem Stadium würde ich ihn nur zum Essen nehmen, so wie zum Beispiel einem Schweinekotelett oder zum Käse. Dies ist für mich bis anhin der kräftigste Wein, den ich von Broger trinken konnte. Ich denke, sein optimales Trinkfenster ist vielleicht ein Jahr eventuell auch zwei Jahre lang und es dürfte wohl zwischen 3 und sechs Jahren erreicht sein. Am 20-06-2021 +16,5/20 aus dem Vinoteque/Super800/Bormioli-Glas. |
2015 | Blauburgunder alte Rebe Ottenberg, Thurgau AOC. 13 Vol% Al. 100% Pinot Noir. Dumpfes Bordeauxrot. Das Bouquet zeigt Tiefe und wirkt bei geschwenktem Glas, schon recht offen. Es duftet nach Holz, reifen, süssen Erdbeeren, Vanille und Wald. Im Gaumen vollmundig, die Frucht kommt mit sehr schöner Süsse und drängt damit die Holzaromen in die zweite Reihe. Ein richtiger Spassmacher, der mit Kick und viel Frucht überzeugt. Ein Schweizer Pinot Noir, der viele Burgunder Village-Weine deklassieren kann, ihm aber im Vergleich zu den Top 1er Cru, die Dichte dagegen aber auch der viel höhere Preis fehlt. Ein Muss, für Schweizer Pinot Noir Freunde oder die, die es mit diesem werden möchten. Am 07-03-2021 17/20 aus dem Veritas/Burgund-alt/Riedel-Glas. |
2013 | Blauburgunder Broger dynamisch. Dunkles Kirschrot. Das Bouquet offen sehr tief, voll mit viel Würze und etwas weniger Frucht. Im Gaumen ganz weich, sehr eigen, im sämigen Körper auch eine gesunde Portion Säure und Frucht. Dieser Wein hebt sich klar von den anderen ab, ist einfach gesagt Aroma kräftiger, vollmundiger und hält länger an. An 15-10-2014 15,5/20 aus dem Vinum/Burgunderpokal/Riedel-Glas. |
2013 | Blauburgunder Schnellberg. Kirschrot. Feines, frisches, ausgeglichenes Bouquet von Frucht und Barriquet Noten. Im Gaumen weich, frisch, mit präsenter Säure bringt die Frucht, im fast sämigen Körper aber nur anfangs, dann bricht er nach hinten ab und wird trocken. Am 15-10-2014 15/20 aus dem Vinum/Burgunderpokal/Riedel-Glas. Braucht viel Lagerzeit. |
2013 | Blauburgunder Schnellberg. Kirschrot. Feines, frisches, ausgeglichenes Bouquet von Frucht und Barriquet Noten. Im Gaumen weich, frisch, mit präsenter Säure bringt die Frucht, im fast sämigen Körper aber nur anfangs, dann bricht er nach hinten ab und wird trocken. Am 15-10-2014 15/20 aus dem Vinum/Burgunderpokal/Riedel-Glas. Braucht viel Lagerzeit. |
2012 | Blauburgunder alte Reben, Ottenberg. Dunkles Kirschrot. Herrlich offenes, ganz klares, von Frucht und Barrique Aromen gezeichnet Bouquet, das mit einer fast unendlichen Tiefe begeistert. Im Gaumen ist er vollmundig, fruchtig, kräftig und die Barrique Aromen kommen erst im zweiten Aromawall auf, was ich trotz dem 15 monatigen Ausbau im Barrique für beachtlich halte. Seine Tannin und Säurewerte begünstigen eine längere Lagerung im Keller, das für einige, darunter zähle auch ich mich, schwer fallen wird. Wenn Sie diesen aber zum Essen servieren, dann wird er jetzt schon Spass machen. Am 10-09-2014 16,5/20 aus dem Vinoteque/Super800/Bormioli-Glas. Nochmals. Bordeauxrot. Was für ein Bouquet, wieder mal eines zum Umhängen. Trotz der Holz-Dominanz, zeichnen sich im Hintergrund die Frucht-Aromen ab, die von roten Beeren bis zu Kirschen reichen. Auch Süsse und passend gute Säure, sind schon vom Geruch her wahrnehmbar, was dem Bouquet die richtige Spannung verleiht. Was er im Gaumen bringt, würde Ihnen wohl bei einer Blinddegustation die Sprache nehmen und ein Staunen ins Gesicht setzen. Viele Burgunder müssten sich dann wohl hinter diesem Wein einreihen lassen. Er hat viel mehr Frucht als im Bouquet und lässt das Burgunder-Herz mit Rotbeeren-Aromen höher schlagen. Der Nachhall ist lang, der Abgang bleibt noch aus. Erstaunlich, was sich nun in zwei Jahren in diesem Wein bewegt hat, trotzdem, auch wenn ich ihn jetzt schon sehr gut finde habe ich das Gefühl, hier kehrt noch mehr Eleganz und Finesse ein. Hätte er dann auch noch mehr Dichte, müsste man ihm Höchstnoten geben. Am 22-01-2017 17/20 aus dem Vinoteque/Super800/Bormioli-Glas. |
2012 | Blauburgunder Ottoberg. Dunkles, klares Kirschrot. Das Bouquet offen, filigran, tief, die Holz und Frucht Aromen in guter Balance. Im Gaumen vollmundig, fruchtig, frisch, klar, ein Spassmacher der leichteren Sorte. Dieser Wein hält sich geöffnet über Tage hinweg sehr gut, ich fand ihn sogar am dritten Tag noch besser als frisch geöffnet. Am 10-09-2014 16/20 aus dem Vinoteque/Super800/Bormioli-Glas. |